Super Sonntag vom 22.01.2006





Pressebeitrag Super Sonntag
 

Das Ölgemälde wurde von Wolfgang Erbring für die Bernburger Weinbaufreunde geschaffen. Es stellt einen Weingarten am Schlosshang von Plötzkau nach einer historischen Schwarz-Weiß-Vorlage dar. Rechts ist der Etikettentwurf für den "Blauen Bernburger"® des Jahrgangs 2005 zu sehen.

 

Der Bernburger Heimatkreis bringt den Weinbau zurück

Der "Blaue Bernburger"®

Die Überlieferungen bezeugen es zweifelsfrei: Der Weinbau hat in Bernburg eine lange Tradition.

Bernburg (red). Schon ab 973 gab es auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Bernburg Weinberge, darunter in Alsleben, womit der Weinbau an den Ufern der Saale überhaupt erst begann. Die Rebenpflege lag in den Händen von Mönchen, Adligen und Angehörigen des gehobenen Bürgertums. Sie zog sich über die Jahrhunderte dahin, durchschritt Höhen und Tiefen, erlebte Rekordlesen und Mißernten. Sie überstand den verheerenden 30-jährigen Krieg, mit schmerzlichen Einbußen zwar, aber dennoch. Sie bekam ab 1777, als der Bernburger Apotheker und Weinhändler Ludwig Bernhard Schultze eine neue dunkle Rebsorte hier heimisch machte, einen neuen Antrieb. Diese neue Weinsorte hatte der Naturforscher Carl von Linnè 1763 wissenschaftlich als "Vitis labrusca" klassifiziert, zu deutsch etwa "Der wilde Weinstock". Diese Bezeichnung konnte wohl kein Weinbergbesitzer verinnerlichen, weshalb offenbar die Selbstfindung eines Gebrauchsnamens einsetzte. "Der Gute Blaue" hieß es zunächst und war 1833 in einem Dokument zu lesen. Dann setzte sich die heute allgemein bekannte Bezeichnung "Blauer Bernburg Wein", oder kurz "Blauer Bernburger"® durch.
Veränderte wirtschaftliche Bedingungen gestalten den Weinbau an der Unteren Saale in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer schwieriger und führten zu einem "schleichenden" Weinbergsterben.